Ausblühung
Weisen Betonerzeugnisse weiße Ablagerungen an der Oberfläche auf, so handelt es sich in den meisten Fällen um harmlose Kalkausscheidungen. Sie werden im allgemeinen Sprachgebrauch als Ausblühungen bezeichnet und sind in aller Regel eine vorübergehende Erscheinung.
Weiches Regenwasser löst diese Kalkablagerungen mit der Zeit auf und schwemmt sie ab. Deshalb sind sie normalerweise bereits nach der Frost-Tau-Periode oder durch den Verkehrsbetrieb verschwunden.
Kalkausblühungen sind bei zementgebundenen Erzeugnissen materialbedingt (siehe auch „Technische Hinweise zur Lieferung von Sraßenbauerzeugnissen aus Beton“ des Bundesverbandes Deutsche Beton- und Fertigteilindustrie e. V., Bonn). Die Ursache ist darin zu sehen, daß alle Normzemente Kalkanteile enthalten.
Zement ohne Kalk ist nicht denkbar, und es gibt keinen brauchbaren Beton, bei dem der Kalkgehalt so niedrig ist, daß eine Kalkausscheidung von vornherein unmöglich wäre. Ob und in welchem Umfang Ausblühungen auftreten, ist auch von der Witterung abhängig.
Chemisch handelt es sich um die Ablagerungen von in Wasser gelöstem Kalkhydrat, das nach Verdunsten des Wassers und Reaktion mit dem Kohlendioxyd der Luft als Calciumcarbonat auf der Betonoberfläche anfällt. Ausblühungen können bisweilen auch als Calciumsulfat oder Magnesiumsulfat vorliegen.
Die Güteeigenschaften von Betonpflastern und -bauteilen bleiben hiervon unberührt. Deshalb ist es in der Betonindustrie üblich, Kalkausblühungen nicht als Reklamationsgrund anzuerkennen.